Trendreport zur JAGD & HUND 2023

Messe bietet professionellen Branchenüberblick und deckt gesamtes Produktspektrum ab

Vom 24. bis 29. Januar 2023 richtet sich der Fokus von Handel, Herstellern, Jägern und Hundeführern mit Spannung auf ein Wiedersehen auf der JAGD & HUND in der Messe Dortmund. Besonders in diesem Jahr werden dabei Trends eine Rolle spielen, die es so bislang nicht gab.


Dortmund, 23.01.2023 – Publikumsmessen wie der Dortmunder Branchenführer JAGD & HUND waren schon immer Orte der Begegnung zwischen Handel und Endverbraucher. Bereits im letzten Jahrzehnt nutzten aber auch die bedeutendsten Hersteller aus den beiden großen Bereichen Jagdwaffen und Optik die Bühne der JAGD & HUND zum intensiven Austausch mit Jägerinnen und Jägern.


So werden 2023 sämtliche „Flaggschiffe“ der Jagd- und Optikbranche in Dortmund vertreten sein, um dem Publikum Neuheiten und Produktvorstellungen, Relaunchs und Firmen-Strategien at it’s best zu präsentieren: Sei es die Blaser-Familie (Blaser, Sauer, Mauser, Rigby, Minox, Liemke), die Beretta-Gruppe (Beretta, Benelli, Sako, Tikka, Steiner, Svemko, Aimpoint u. a.) oder Carl Zeiss AG.


Das „Branchen-Fenster“ öffnet sich damit an einer Stelle, die es zwar zuvor schon gab – aber nicht in dieser Form. Für Besucher und Endverbraucher bietet diese Entwicklung auf der JAGD & HUND ganz neue Möglichkeiten. Wer diese Möglichkeiten intensiv nutzen möchte, um eine Marktübersicht zu erlangen sowie um Hintergrundgespräche zu Neuheiten und Entwicklungen zu führen, sollte mehr als einen Tag für den Messebesuch einplanen.


Vorab schon einmal die Trendentwicklungen rund um das Angebot auf der Messe:

Jagdwaffen

Die wichtigsten Handwerkzeuge des Waidwerks haben grundsätzlich eine „lange Verweil- und Nutzungsdauer“ beim Anwender – will heißen, viele Jagdwaffen werden jahrzehntelang benutzt und noch stolz von Kindern und Enkeln weitergeführt. Wo findet man eine solche Verbundenheit in unserem schnelllebigen Konsumverhalten sonst noch?


Diese Langlebigkeit macht Handel und Hersteller auf der einen Seite stolz (die ausgeprägte Treue zu Markenprodukten dürfte bei Jagdwaffen und -ausrüstung rekordverdächtig sein) – und bringt als Kehrseite der Medaille gleichzeitig eine eher gebremste Investitionsbereitschaft für Neuerwerbungen mit sich. Der Zielgruppe der neuen Jäger, die die Messe einmal jährlich als Orientierungsanker aufsuchen, kommt vor diesem Hintergrund eine besondere Bedeutung zu – wer „bei Null anfängt“, hat Bedarf für vieles – Stets im Fokus: das Thema „Sicherheit“. Kaum ein Hersteller kann es sich in diesem Zusammenhang leisten, auf moderne Handspanner-Systeme (anstelle klassischer Sicherungen) zu verzichten.


Mit Blick auf zukünftige Erweiterungen der Erstausstattung punkten viele Hersteller zudem mit sogenannten System-Waffen – also Möglichkeiten, mit Wechselläufen zu einem späteren Zeitpunkt den Einsatzzweck einer vertrauten Waffe zu erweitern. Gleichzeitig bringen solche Waffen den Vorteil der kompakteren Zerlegbarkeit. Klar vom Markt gefragt sind zudem diverse Schaft-Optionen – bei Form wie Material. Ohne sogenannte Lochschäfte (zumindest optional) wird heute kaum eine neue Waffe vorgestellt und auch der Trend zu leichtem High-Tech-Material wie Carbon (oder auch dem preiswerteren „Carbon-Look“) ist ungebrochen.


Ein echter Meilenstein beim Verkauf von Jagdwaffen ist die seit einigen Jahren vom Gesetzgeber eingeräumte Möglichkeit, im Jagdbetrieb auch Schalldämpfer einsetzen zu dürfen. Dadurch entstand – und entsteht weiter – ein ganz neuer Absatzmarkt: Die Vorteile dieses Ausrüstungsdetails sind unbestritten – neben dem effektiven Schutz der Ohren des Schützen, seines Hundes und vor allem auch im Schießstand-Betrieb, ergeben sich auch bei der Jagd selbst zahlreiche Pluspunkte, auf die bislang verzichtet werden musste: Rückstoßärmeres und damit präziseres – und so auch waidgerechteres – Schießen werden möglich. Außerdem entfällt die mit dem lauten Schussknall verbundene „Zuordnung“ des Wildes zum „Verursacher“, wodurch sich der Jagderfolg signifikant erhöht! Mit dem Ergebnis, dass Anwender von Schalldämpfern im Jagdbetrieb, die das als „Traditionalisten“ lange nicht für möglich gehalten hätten, in kürzester Zeit nun nicht mehr „ohne“ jagen wollen. Einziger wirklicher Nachteil dieser Technik ist, dass herkömmliche Dämpfer (selbst in der sogenannten „Over-barrel-Ausführung“) die Länge und das Handling gewohnter Jagdwaffen (der Jäger spricht von „Führigkeit“) bauart-bedingt verlängert. Vor diesem Hintergrund können Waffen mit integriertem Schalldämpfer punkten. Aktuelle Modelle dieser ganz neuen Jagdwaffen-Generation werden auf der JAGD & HUND 2023 Ende Januar in Dortmund zu sehen sein.


Aber auch nahezu jeder neue Standard-Repetierer verfügt zumindest über ein serienmäßiges Mündungsgewinde, mit dem sich Schalldämpfer anbringen lassen. Auch für den Handel (Büchsenmacher) entstehen neue Geschäftsfelder durch die Nachrüstung hochwertiger Altwaffen – in der Regel bestehend aus einer Laufkürzung, dem Gewindeschneiden und dem gesetzlich vorgeschriebenen amtlichen Neu-Beschuss.


Jagdoptik

Wesentlich anders ist derzeit die Entwicklung auf dem zweiten großen Umsatzträger der Branche – der Jagdoptik – zu beurteilen: Vor allem durch die vom Gesetzgeber eingeräumte Möglichkeit, Nachtsicht- und Wärmebildtechnik nicht allein zur Beobachtung, sondern auch im Jagdbetrieb einsetzen zu dürfen, entstand ein ganz neuer Absatzmarkt, dessen Grenzen überhaupt noch nicht abzusehen sind. Wer sich diesem Trend nicht verschließen will (oder kann: Stichwort Wildschäden bzw. Afrikanische Schweinepest), wird in einem Umfang in neue Ausrüstung investieren müssen, den es so in den letzten Jahrzehnten de facto nicht gab.


Beobachtungstechnik

Für nahezu alle Jäger erschließen sich mit dem Einsatz von Wärmebildkameras real neue Welten. In diesem Zusammenhang ist die Verwendung des heute oft inflationär verwendeten Begriffs „Zeitenwende“ durchaus angebracht. Selbst Mittelklasse-Geräte der Einsteigerklasse (Endverbraucherpreise unter 2.000 €) lassen in der Dämmerung und erst recht bei völliger Dunkelheit die bislang geltenden Grenzen von Top-Ferngläsern vergessen. Wer diese Technik jemals im Jagdbetrieb erlebt hat, wird sie nicht mehr missen wollen. Und wer sie regelmäßig einsetzt, wird dabei auch schnell qualitative Unterschiede feststellen. Im Gegensatz zu den höchst langlebigen Jagdoptiken der Vergangenheit (Ferngläser, Zielfernrohre) unterliegt die Wärmebild-Technik einer geradezu rasenden Weiterentwicklung. Der gerade erworbene „letzte Schrei“ wird wenige Monate später schon von der nächsten Innovation eingeholt. Klar erkennbarer Trend dabei sind binokulare Wärmebildkameras, teilweise sogar schon mit integriertem Laser-Entfernungsmesser. Top-Modelle wie die Merger (auf der JAGD & HUND zu sehen bei Pulsar/Bresser) kosten mit knapp unter 5.000 € zwar locker das Doppelte der heute noch meist verwendeten monokularen Mittelklasse, sind jedoch – wenn sie einmal angewandt werden – nicht mehr wegzudenken.


Dual-use (clip-on) Geräte

Die Gruppe solcher Geräte, die man durch Aufsatz auf vorhandene Zielfernrohre zum Jagen (Schießen) bei Dunkelheit einsetzen kann, dürfte derzeit der Haupt-Umsatzträger der gesamten Branche sein. Die allermeisten Jäger möchten diese Technik nutzen – und sind bereit, dafür auch Geld in die Hand zu nehmen: Angefangen von preiswerten Digitallösungen (sogenannter Okular-Aufsätze) beginnend ab etwa 600 € über die Einsteigerklasse bei WBK-Objektivvorsätzen (ab ca. 1.500 €) bis hin zu Top-Modellen der 4.000 €-Klasse besteht ein Riesenangebot. In die Gruppe der Hersteller aus Fernost (InfiRay, HIKMicro u. a.) schwenken mittlerweile auch die europäischen Platzhirsche (Swarovski, Carl Zeiss AG, Leica) ein – sie sind auf der JAGD & HUND mit aktuellen Neu-Produkten ebenso vertreten wie etwa Liemke. Nicht nur für Bundesländer, in denen der Einsatz von Wärmebildtechnik zur Jagd verboten ist (z. B. NRW) bleibt die Gruppe der Nachtsicht-Röhrengeräte im Fokus: Diese Technik bietet den großen Vorteil eines „echten“ Bildes (realistischer und ähnlicher der gewohnten Ansicht durch ein Zielfernrohr) - im Gegensatz zu einer thermalen Darstellung, also dem „Zielen auf einen Temperatur-Unterschied“. Weiterer Vorteil der Röhrengeräte ist ihre sofortige Einsatzmöglichkeit nach dem Aufsetzen – dabei ist in der Regel kein erneutes Einschießen der verwendeten Waffe nötig. Demgegenüber steht allerdings ein bauartbedingter Nachteil: Restlichtverstärker benötigen bei völliger Dunkelheit sogenannte Infrarot-Aufheller – und diese dürfen leider nicht direkt mit dem Gerät bzw. der Waffe verbunden werden. Aufgrund dieser Besonderheit laufen derzeit Wärmebild-Clip-ons den technisch durchaus ebenbürtigen Röhrenmodellen den Rang ab. Beide Techniken lassen sich bei einem Messe-Bummel in Dortmund gut miteinander vergleichen, sodass der Besucher sich auch selbst vor Ort ein Bild machen kann.


Vorsatz-Adapter

Diesem Zubehör kommt in den Zeiten der Nachsicht-Aufrüstung immer größere Bedeutung zu. Die benötigten Teile sind individuell auf das eigene Equipment abzustimmen. Genauer gesagt auf den Außen-Durchmesser des verwendeten Zielfernrohrs. In der Regel werden dazu zwei Teile benötigt. Die etwa 180 – 250 € teure Technik ist angesichts der Investitionen in das Gesamtpaket Nachtsicht-Optik ein Faktor, der bei Herstellern, Handel und Endverbrauchern verstärkt in den Fokus gerät – auch die neuesten Modelle dazu werden auf der JAGD & HUND 2023 zu sehen sein.


Zubehör

Umsatzträger beim Zubehör sind derzeit v.a. Schalldämpfer. Der Marktpreis reicht von Einsteigermodellen ab etwa 400 € bis hin zu federleichten Luxus-Titanversionen für 1.500 € – also dem Preis kompletter Neuwaffen. Auch in dieser Bandbreite bietet die JAGD & HUND ein perfektes Schaufenster der Möglichkeiten. Verantwortungsbewusste Händler weisen spätestens bei erklärtem Kaufinteresse darauf hin, dass sowohl bei Anschaffung wie Aufbewahrung der praktischen „Flüstertüten“ penible Vorgaben des Waffengesetzes zu beachten sind: Schalldämpfer müssen bis spätestens zwei Wochen nach Erwerb umgehend in die Waffen-Papiere (WBK, ggf. Europäischer Feuerwaffenpass) eingetragen werden und dürfen auch – genau wie Waffen - ausschließlich in einem geeigneten Waffenschrank gelagert werden. „Pfiffiges“ Zubehör in diesem Kontext sind akku-betriebene Trockner für Schalldämpfer, die nach jedem Einsatz von der Waffe genommen und getrocknet werden sollten, um die Bildung hochaggressiver Kondensate zu vermeiden, die den Lauf der Waffe schädigen können. Wichtige Informationen und Auswirkungen der letzten Waffenrechtsnovelle stellt der Verband Deutscher Büchsenmacher und Waffenfachhändler (VDB) täglich um 14 Uhr von Dienstag bis Freitag auf der JAGD & HUND Vortragsbühne in Halle 5 vor.


Jagdbranche sehnt Start von Europas größter Jagdmesse entgegen

“Als größte Jagdmesse der Branche ist die JAGD & HUND gleich zum Jahresbeginn das richtige Forum, um die NOBLEX Produkthighlights den Besuchern zu präsentieren. Im Rahmenprogramm werden die neusten Produkttrends vorgestellt und viele Aussteller locken mit attraktiven Produktangeboten.“

Thorsten Kortemeier, Geschäftsführer NOBLEX E-Optics


„Die Manfred Alberts GmbH freut sich auch im Jahr 2023 auf Europas größter Jagdmesse, vertreten zu sein. Denn wir präsentieren hier unsere bedeutenden europäischen Marken in ganzer Breite und bieten den Messebesuchern so größtmöglichen Einblick in unser Produktsortiment. Für uns ist die JAGD & HUND keine Verkaufsveranstaltung, sondern vielmehr Beratungsevent. Unsere Markenspezialisten für BERETTA, SAKO, TIKKA, BENELLI, CHAPUIS, SVEMKO, STEINER, BURRIS und AIMPOINT, bieten hier Informationen im B2C-Gespräch, die weit über das übliche Maß hinausgehen. Die Messe hat mittlerweile einen Stellenwert in Europa, dass es sich auch Vertreter unserer namhaften Partner nicht nehmen lassen, uns hier persönlich in der Beratung beim Endkunden zu unterstützen. Wichtig für unsere Lieferanten ist es natürlich, auch selbst direkte Eindrücke vom Bedarf des mitteleuropäischen Marktes zu sammeln und das Angebot des Wettbewerbs zu beurteilen. Die JAGD & HUND ist auf diese Weise eben für alle Beteiligten etwas Besonderes.“

Rudolf Alberts, Geschäftsführer Manfred Alberts


„Natürlich werden wir auch 2023 wieder neue Modelle auf der JAGD & HUND vorstellen. Die Messe ist für uns bereits seit einiger Zeit die wichtigste Live-Plattform in Deutschland, um unseren Kunden direkt unsere Neuigkeiten zu präsentieren.”

Christian Socher, CEO Blaser


“Wir können es kaum erwarten, die neuen LIEMKE Geräte wie den KEILER-1 oder das LUCHS-2, beide „Made in Germany“ unseren Kunden auf der JAGD & HUND 2023 persönlich vorzustellen. Denn ihre optische Premiumqualität ist auf den ersten Blick ersichtlich.“

Otto Röhrer, CEO Liemke


Weitere Informationen und Entwicklungen zur Messe gibt es per JAGD-&-HUND-Newsletter und über die Messe-Webseite, bei Instagram und Facebook.


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